Zitat>Der
Südafrikaner Michael Hickman, der
Franzose Maurice Elfeke und die beiden
Deutschen Bernd Uhl und Gerhard
Hanenkamp haben gestern in Wilhelmshaven in der Fußgängerzone
der Bahnhofstraße für das Recht demonstriert, sich um ihre Kinder
kümmern zu dürfen.
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Nach ihrem Hungerstreik in Berlin
demonstrierten sie gestern in Wilhelmshaven für Umgangsrechte mit
ihren Kindern: Gerhard Hanenkamp, Maurice Elfeke, Michael Hickman, Bernd
Uhl (von links). Die Tafeln zeigen die Zahl der Treffen an, die in den
zurückliegenden Tagen möglich waren.
WZ-Foto: Gabriel
Jürgens |
Die Vier gehören zu
einer Gruppe von Vätern, die sich seit dem 11. Juli bis Anfang August
an einem Hungerstreik auf dem Alexanderplatz
in Berlin beteiligten, um auf die Sorge- und Umgangsrechtsproblematik
bei Kindern getrennter Eltern - insbesondere, wenn sie aus verschiedenen
Ländern stammen - aufmerksam zu machen.
Aktueller Anlass in Wilhelmshaven
war gestern der Termin Hickmans beim Familiengericht des
Amtsgerichts, wo der in Durban
lebende Umweltberater einen Antrag auf das gemeinsame Sorgerecht für
die beiden hier bei der Mutter lebenden Söhne gestellt hat. In den
vergangenen mehr als 2000 Tagen habe er die jetzt fast acht und elf Jahre
alten Kinder nur vier Mal sehen können.
Vielfach habe er vergebens
den 15-stündigen Flug von Südafrika
nach Deutschland unternommen, weil ihm dann in Wilhelmshaven der Besuch
der Kinder von der Mutter nicht ermöglicht worden war. Die zuständigen
Behörden hätten ihm ebenfalls nicht zur Durchsetzung seines Umgangsrechts
verhelfen. Die Ehe des Südafrikaners mit der Deutschen war Anfang
1996 endgültig auseinandergebrochen, nachdem seine Frau im Februar
ohne sein Wissen mit den zwei und sechs Jahre alten, in Südafrika
geborenen Kindern zurück nach Wilhelmshaven geflogen war.
Seit Oktober 1999 flog Hickman
siebenmal nach Deutschland, tatsächlich treffen konnte er seine Kinder
zuletzt im April 2000. Die Versuche, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und
sein Recht vor Gericht zu erstreiten, haben ihn nach eigenen Bekundungen
inzwischen eine halbe Million Mark gekostet. Die Mutter habe offenbar Angst,
dass die Kinder entführt würden. Unbegründet, meint Hickmann,
da sie in solch einem Fall sofort von Südafrika nach Deutschland zurückgeschickt
würden.
Vertreten wird Hickman jetzt
von dem französischen Anwalt
Matthias Bloch, der Büros in Paris und Berlin hat und auf die Thematik
spezialisiert ist. Sein Hauptargument: Umgangsrecht hat eine Menschenrechtsdimension
und Umgangsvereitelung ist kein Kavaliersdelikt.
Der Familienrichter beim
Amtsgericht hat nach Hickmans Empfinden die Tür ein Stück geöffnet.
Dienstag soll er seine Söhne sehen. Bloch: Wir gehen davon aus, dass
die Wiederanbahnung des Kontakts positiv verlaufen wird und eine generelle
Normalisierung der Beziehungen einsetzt.<Zitatende
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